Mikroplastik in Europas Süßwasser-Ökosystemen: Von Problemquellen zu Lösungen (LimnoPlast)

Synthetische Polymere sind aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken.

Neben den unbestreitbaren Vorteilen, die Kunststoffe mit sich bringen, gibt es auch große Bedenken hinsichtlich des Austretens von Plastik in die Umwelt. Kleine Kunststoffpartikel, sogenanntes Mikroplastik (MP), wurden ubiquitär in verschiedenen Ökosystemen rund um den Globus nachgewiesen, wo sie für eine Vielzahl von Organismen bioverfügbar sind und sich negativ auf die Ökosysteme und folglich auf Gesellschaft und Wirtschaft auswirken können.

Obwohl es eine politische Motivation gibt, das MP-Problem zu lösen, konzentrieren sich die meisten Aktivitäten auf die Meeresumwelt. Neue Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass Süßwasser-Ökosysteme stark von der MP-Verschmutzung betroffen sind und einen wichtigen Transportweg in die Ozeane darstellen.

Das LimnoPlast-Projekt befasst sich mit dieser Problematik, indem es sein Forschungs- und Trainingsprogramm den MP in Europas Süßwasser-Ökosystemen widmet. LimnoPlast stellt traditionelle Barrieren zwischen Disziplinen und Sektoren in Frage und kombiniert Umwelt-, Technik- und Sozialwissenschaften, um das MP-Problem von seinen Problemquellen bis zu möglichen Lösungen in einem ganzheitlichen Ansatz anzugehen.

 Maßnahmen

  • Ausbildung eines neuen Typs von Wissenschaftler*innen, die in der Lage sind, die komplexe Kunststoffproblematik ganzheitlich anzugehen und zu Europas Innovations- und Kreislaufwirtschaftskapazitäten beizutragen. Durch die Arbeit an der Schnittstelle von drei normalerweise sehr weit voneinander entfernten Disziplinen werden sie zu einer wesentlichen Veränderung im Umgang mit dieser und zukünftigen Umweltherausforderungen beitragen.
  • Aufbereitung einer ersten umfassenden Bewertung der Ursachen und Auswirkungen von Süßwasser-MP basierend auf der Analyse von drei großen städtischen Gebieten als Hotspots der Plastikverschmutzung.
  • Entwicklung von innovativen technologischen Lösungen für das Kunststoffproblem, einschließlich neuartiger Verfahren zur Entfernung von MP aus kommunalen und industriellen Abwässern sowie biologisch abbaubarer, umweltverträglicher Polymere.
  • Förderung gesellschaftlicher Veränderungen durch das Verständnis des wirtschaftlichen, gesetzlichen und sozialen Kontextes von Süßwasser-MP.
  • Umwandlung der Wissenschaft in eine Reihe spezifischer Lösungen, einschließlich (I) der Priorisierung von Maßnahmen auf der Grundlage der Ursachen und Auswirkungen von MP, Entwicklung von (II) besseren Prozessen und Polymeren, (III) Risikokommunikationsstrategien und gesellschaftlichen Interventionen, (IV) effektiven politischen und gesetzgeberischen Interventionen.
  • Transfer der LimnoPlast-Ergebnisse zu europäischen Entscheidungsträger*innen, Interessenvertreter*innen und der Öffentlichkeit, um durch eine innovative Kommunikations- und Verbreitungsstrategie Maßnahmen zu Süßwasser-MP zu fördern.

Weitere Informationen darüber, wer an LimnoPlast beteiligt ist und welche Forschung durchgeführt wird, finden Sie hier

 Involvierte Teammitglieder


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